Seit 2011 bin ich Teil der Unwort Fotografen in Darmstadt. Wir setzen uns jedes Jahr mit dem Unwort des Jahres künstlerisch und fotografisch auseinander. Die Ergebnisse werden in Fotoausstellungen gezeigt.
Alle Kunstwerke kannst du dir auf unserer Vereins Webseite www.unwort-bilder.de anschauen. Hier siehst du meine Statements zu den jeweiligen Unwörtern.
Das Unwort des Jahres 2022: „Klimaterrorist“
Bei diesem Bildpaar habe ich bewusst auf einen Begleittext verzichtet.
Das Unwort des Jahres 2021: „Pushback“
“I ask for asylum in Poland” ist der Versuch einer Kommunikation zwischen Migrant und Grenzschutz. Aber es hilft diesen Menschen nicht, sie werden zurückgewiesen. Das Recht auf Asyl wird auf brutale Weise missachtet.
Das Unwort des Jahres 2020: „Coronadiktatur“
Es gibt eine Gruppe von Verschwörungs-Ideolog*Innen, die glaubt, von Covid-19 gehe keine Gefahr aus, existiere eventuell gar nicht. Diese Gruppe ist außerdem der Meinung, dass die regierungspolitischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie darauf abzielen, das demokratische System abzuschaffen und uns unserer bürgerlichen Freiheiten zu berauben. Da frage ich mich, was wollen diese Menschen? Wer so hart und unverhältnismäßig kritisiert, will es am Ende selbst? Was ist aus der Macht des Zusammenhaltes und der Solidarität geworden?
Diejenigen, die diese Krise als ein diktatorisches Werkzeug betrachten, verhalten sich meiner Meinung nach ihren Mitmenschen gegenüber unsolidarisch, indem sie zum Beispiel den Abstand nicht wahren oder provokativ eine durchlöcherte Maske oder gar keine Maske tragen. Sie gehen mit ihrem Verhalten ein Risiko ein und tragen in keiner Weise dazu bei, aus dieser Krise herauszukommen. Im Gegenteil, diese Form der Manipulation, die von den Verschwörungs-Ideolog*Innen ausgeht, birgt sowohl die Gefahr physischer Erkrankungen, als auch der mentalen Verblendung seiner Mitmenschen. Was, wenn die Krankenhäuser doch noch überlastet werden und wir, ähnlich wie es in Brasilien schon der Fall ist, um Sauerstoff anstehen müssen, weil unsere Familienmitglieder zu Hause keine Luft mehr bekommen?
Das bedrückende Gefühl, wie schwer eine Erkrankung an Covid-19 verlaufen kann, stelle ich symbolisch mit einer Beatmungspatientin dar. Diese Frau ist nicht an Covid-19 erkrankt, sie muss aus anderen Gründen voll beatmet werden. Eine Covid-19 Patientin oder einen Covid-19 Patienten hätte ich vermutlich gar nicht fotografieren dürfen, und ich wäre auch nicht bereit gewesen, mich der Gefahr auszusetzen. Deshalb steht diese Frau als Symbol für einen an Covid-19 erkrankten Menschen, der voll beatmet werden muss. In dem Kontext werden die Ernsthaftigkeit und die Schwere des Themas in jeglicher Hinsicht trotzdem transportiert. Der Blick nach draußen in den Garten steht symbolisch dafür, dass das demokratische Leben weitergeht, was in einer Diktatur nicht möglich wäre.
Das Unwort des Jahres 2019: „Klimahysterie“
Das Klima spielt verrückt, der Mensch reagiert hysterisch.
Macht das Sinn?
Das Instituto Terra, welches von Lelia und Sebastiao Salgado ins Leben gerufen wurde, hat mich sehr beeindruckt. Sie zeigen, dass es sich lohnt, mit Geduld und Achtsamkeit etwas für das Klima zu unternehmen. Sie starteten ihre erste Aufforstung in ihrer Heimat Brasilien. Nach ca 15 Jahren war es vollbracht. Die Bäume waren ausgewachsen, Tierarten siedelten sich von selbst wieder an, neue Wasserquellen sind entsprungen.
Bild 1 zeigt einen jungen Baum
Er steht für einen Klimaschützer und –retter. Noch ist er sehr zerbrechlich, man muss sich mit viel Geduld um ihn kümmern, bis er stark genug und gesund ist, um seinen positiven Beitrag zum Klima leisten zu können.
Dies dauert (je nach Baumart) ca. 15-18 Jahre.
Bild 2 zeigt ein junges Kind
Es steht ebenfalls für unsere Klimaschützer und -retter. Auch dem Kind muss viel Geduld und Fürsorge entgegen gebracht werden, damit es gesund aufwachsen kann.
Dies dauert (in der Regel) ca. 15-18 Jahre.
Um wieder ein Gleichgewicht unseres Klimas herzustellen, muss uns klar werden, dass Mensch und Natur im Einklang leben müssen. Dafür brauchen wir Geduld und ein Umdenken. Wir brauchen in Zukunft Menschen, die von Anfang an schlauer und nachhaltiger handeln, als wir es bisher getan haben.
Du willst mehr über meine aktuellen eigenen Projekte erfahren? Dann frag mich ganz einfach.